Was ist eigentlich Ultraleicht-Fliegen?
Ultraleichtfliegen ist so alt wie die Motorfliegerei selbst, denn die ersten Fluggeräte mit Motor waren nichts anderes als "ultraleichte". Das Ultraleichtfliegen eröffnet eine neue Dimension des Erlebens, verbunden mit einem unmittelbaren Kontakt zur Natur. Empfindungen, die den Traum des Fliegens in seiner ursprünglichsten Form vermitteln. UL-Fliegen ist wahrscheinlich die schönste Art motorisiert zu fliegen. Bedingt durch die relativ langsame Fluggeschwindigkeit und die hervorragende Sicht läßt sich ein Flug bis in das kleinste Detail genießen. Gestartet werden kann von jedem dafür zugelassenen Flugplatz. Längere Streckenflüge sind ohne weiteres möglich. Die Reichweite ist abhängig von der Fluggeschwindigkeit, der Windgeschwindigkeit und -richtung, dem Kraftstoffverbrauch und dem Tankinhalt. Dabei sind Reichweiten von einigen hundert Kilometern durchaus möglich. Die Flughöhe liegt etwa zwischen 150 und 3000 m. Anmerkung: Der UL-Flug auf Mallorca/Alcudia (siehe Fotos auf meiner HP) hatte in etwa eine Höhe von 700 m! Zur Mindestinstrumentierung eines UL gehören Kompaß, Höhenmesser und Fahrtmesser. Die Reisegeschwindigkeit liegt, je nach Gerät, etwa bei 80 bis 100 km/h. Doppelsitziges Fliegen ist möglich, wenn die entsprechenden Vorbedingungen erfüllt sind. Das moderne UL-Fliegen kommt - wie so vieles...- aus Amerika. Aufgrund der immer höheren Kosten für eine PPL-Ausbildung (Privatpiloten-Lizenz für Sportflugzeuge) und eigene Flugzeuge wünschten sich viele Flugbegeisterte einen Weg, wie man kostengünstig und möglichst unbürokratisch motorfliegen kann. Fliegen sollte nichts "Elitäres", sondern jeder/m möglich sein. Aus diesem Wunsch haben sich verschiedene Arten des Ultraleichtfliegens entwickelt. Seit 1983 ist UL-Fliegen auch in Deutschland legal. UL gehören übrigens nicht zu den Flugzeugen, sondern es handelt sich um "Luftsportgeräte", wie Segelflugzeuge, Freiballone, Fall- und Gleitschirme oder Hängegleiter. Luftsportgeräte unterliegen weniger strengen Zulassungsvorschriften, und die Piloten-Ausbildung ist deutlich einfacher und kostengünstiger. Grob unterteilt man alles, was zum Ultraleichtfliegen verwendet wird, in gewichtskraftgesteuerte und aerodynamisch gesteuerte Luftfahrzeuge. Unter aerodynamisch gesteuert bezeichnet man alles, was über 3 Achsen gesteuert wird, daher nennt man diese Maschinen auch Dreiachser. Diese sehen wie "richtige Flugzeuge" aus und werden auch so geflogen, nämlich mit Seiten-, Höhen- und Querruder. Bei den gewichtskraftgesteuerten sieht die Sache etwas anders aus. Hier wird das Pilotengewicht zum Lenken eingesetzt. Zunächst einmal gibt es den Motorschirm. Das ist eigentlich ein ganz normaler Gleitschirm, nur hat hier der Pilot einen Motor auf den Rücken geschnallt. Gesteuert wird er mit den Schirmleinen. Ein Minimum ist etwas für sportliche Naturen. Es handelt sich um einen motorunterstützten Hängegleiter. Der Pilot hat einen Motor auf den Rücken geschnallt und huckelt sich den Drachen auf die Schulter. Mit diesen mind. 40 kg legt man dann einen Fußstart hin! Gesteuert wird dieser wie ein einfacher Hängegleiter mit dem Trapezbügel. Der Vorteil ist, daß man nicht in die Berge fahren muß, um Gleitschirm oder Drachen zu fliegen. Das Trike ist quasi eine Mischung zwischen Motordrachen und "Flugzeug". Der Name kommt von der dreirädrigen Gondel, die unter dem Drachen hängt. In dieser Gondel sitzt der Pilot und ggf. sein Co-Pilot oder Passagier, der das Gerät wie einen Drachen lenkt. Der Motor ist an der Rückseite der Gondel befestigt. Trikes können statt mit normalem Fahrwerk auch mit Schwimmern ausgerüstet werden. Das Trike vermittelt ein "ursprüngliches" Fluggefühl, da man gewissermaßen "im Freien" sitzt und volle Rundumsicht hat. Der Unterschied zwischen Dreiachser und Trike wird am ehesten verglichen mit "Auto vs. Motorrad". Jede/r muß für sich entscheiden, was ihr/ihm mehr Spaß macht. Die Fluggeräte unterliegen strengen Bestimmungen, denn sie sollen so sicher und lärmarm wie möglich sein. Jedes Fluggerät wird daher registriert und erhält entweder eine allgemeine Bauartzulassung - wie bei Autos oder Funkgeräten - oder eine Einzelzulassung - z. B. bei Marke Eigenbau. Jedes UL muß zusätzlich mit einem Rettungsgerät ausgestattet sein. Das ist ein Notfallschirm, der mittels Rakete ausgeworfen wird. Ultraleichte Hub- und Tragschrauber gibt es zwar auch, sind aber in Deutschland nicht zugelassen.
Fragen und Antworten
Wer mehr über das UL-Fliegen erfahren möchte, der sollte sich die entsprechende Literatur dazu besorgen. Fragt mich gern danach.
|